Schildläuse sind eine vielfältige Familie von Pflanzenläusen, die einen schützenden Schild von gewölbten Schuppen und einen Überzug von Wachssekret haben. Schildläuse sind für den Menschen nicht direkt schädlich, obwohl sie bei empfindlichen Personen Allergien auslösen können.
Die Insekten der Familie der Coccoidea werden seit langem vom Menschen zur Herstellung von Farbstoffen und Lacken verwendet.
Sie sind ein weit verbreiteter Pflanzenschädling, der weltweit vorkommt. Und das ist auch die häufigste Weise, auf die sie Schaden anrichten.
Wir erklären Ihnen alles, was Sie über Schildläuse wissen müssen. Wir verraten Ihnen, wie Sie sie wirksam bekämpfen können, wenn sie Ihre Pflanzen befallen. Und wie Sie verhindern, dass sie Ihre Pflanzen anschließend erneut befallen.
Was sind Schildläuse?
Bei über 8.000 Arten und Unterarten kann es schwierig sein, genau zu erklären, was Schildläuse sind. Von diesen 8.000 Arten leben etwa 90 in Mitteleuropa.
Es gibt jedoch einige Merkmale, die diese Insektenfamilie gemeinsam hat:
- Sie sind klein, oft nur ein paar Millimeter lang.
- Männchen und Weibchen unterscheiden sich deutlich. Die Weibchen haben einen weichen, flügellosen und gliedlosen Körper, während die Männchen Beine und Flügel besitzen.
- Die Weibchen überleben die Männchen und bleiben dauerhaft an der Pflanze hängen, von der sie sich ernähren.
- Die Männchen leben nur wenige Tage nach dem Schlüpfen.
- Sie werden wegen des gewölbten Schilds, unter dem die Weibchen leben, als Schildläuse bezeichnet.
- Sie produzieren große Mengen von pulverförmigem Wachs.
- Schmierläuse sind nahe Verwandte der Schildläuse.
- Sie sind gefräßige Saftfresser.
- Sie scheiden Honigtau aus, ein süßes Exkrement, das Ameisen anlockt und Pflanzenkrankheiten verursacht.
Sind Schildläuse schädlich für den Menschen?
Schildläuse sind nicht giftig und beißen nicht. Sie können dem Menschen nur wenig Schaden zufügen.
Seit Jahrtausenden haben Menschen Schildläuse genutzt und sogar gezüchtet.
Der Grund dafür ist, dass mehrere Arten von Schildläusen wie die Cochenille, die Kermes-Schildlaus und die Lackschildlaus zur Herstellung leuchtend roter Farbstoffe verwendet werden. Diese Farbstoffe werden sogar in Lebensmitteln eingesetzt.
Die Lackschildlaus wird auch zur Herstellung von Schellack verwendet, einem Harz, das als Holzlasur und für Lebensmittel verwendet wird.
Die Insekten und ihre Produkte können allenfalls dann Allergien auslösen, wenn jemand, der dafür empfänglich ist, diesen Insekten in hohem Maße ausgesetzt ist.
Schildläuse sind ein häufiger Pflanzenschädling
In Mitteleuropa gibt es ungefähr 90 Arten von Schildläusen.
Da sie sich in ihren bevorzugten Wirten und Lebenszyklen unterscheiden, können Schildläuse das ganze Jahr über eine Vielzahl von Pflanzen befallen.
Ihre schädliche Wirkung auf Pflanzen kann Gärtnern und Züchtern, die Pflanzen im Haus, in Gewächshäusern oder im Freien anbauen, echte Kopfschmerzen bereiten.
Wie sich Schildläuse ernähren
Schildläuse haben Mundwerkzeuge, die so angepasst sind, dass sie die äußeren Schichten einer Pflanze durchbohren und den Pflanzensaft aussaugen können.
Dies ist vor allem die Aufgabe der Weibchen, die an der Pflanze haften bleiben.
Da die Pflanzensäfte unter Druck in die Schildlaus fließen, wird eine zuckerhaltige, süße Substanz, der so genannte Honigtau, als Abfallprodukt aus ihnen herausgedrückt.
Diese süße Substanz wird gerne von Ameisen gefressen. Diese gehen mit den Schildläusen eine für beide Seiten vorteilhafte Beziehung ein. Die Ameisen schützen die Schildläuse vor Raubtieren.
Schildläuse können Pflanzen schädigen oder töten
Der Befall einer Pflanze mit Schildläusen schädigt diese auf mehrere Arten. Indem sie sich von der Pflanze ernähren, verursachen sie 3 schädliche Folgen:
- Vermindertes Wachstum: Schildläuse sind Parasiten, die einer wachsenden Pflanze die Nährstoffe und Mineralien entziehen, die sie braucht. Dies führt dazu, dass die betroffenen Pflanzen an Höhe und Blättern verlieren und möglicherweise absterben.
- Krankheiten: Da Schildläuse die äußeren Schutzmechanismen der Pflanze durchdringen, können Krankheiten die Pflanzen leichter befallen. Pflanzen, die durch den ständigen Fraß von Schildläusen geschwächt sind, sind anfällig für eine Vielzahl von Krankheiten.
- Honigtau führt zu Schimmel: Die Schildläse sondern Honigtau auf die Pflanzen ab. Das führt dazu, dass sich auf den Pflanzen, von denen sie sich ernähren, ein schwarzer, pulveriger Schimmelpilz bildet. Dieser wird als Rußtau bezeichnet.
Anzeichen für einen Befall mit Schildläusen an Ihren Pflanzen
Wenn Sie wegen des schlechten Zustands Ihrer Pflanzen besorgt sind, sollten Sie nach nach einer Ursache suchen. Die folgenden Anzeichen könnten darauf hinweisen, dass Schildläuse die Übeltäter sind:
- Verkümmerte oder vergilbte Pflanzen.
- Muschelartige oder schuppige Beulen auf der Unterseite der Blätter, zwischen den Blättern und an den Pflanzenstängeln. Sie sind in der Regel braun, gelb oder weiß und mit einem wachsartigen Überzug versehen.
- Sichtbare winzige Eier, die von einem Gespinst aus weißen Wachsfasern bedeckt sind.
- Das Vorhandensein von rußigem Schimmel auf den Blattoberflächen.
Wie Sie Schildläuse bei Ihren Pflanzen bekämpfen
Wenn Sie nicht wollen, dass Ihre Pflanzen von Schildläusen überschwemmt werden, ist es wichtig, den Befall mit Schildläusen schnell in den Griff zu bekommen.
Aber auch wenn Sie den Befall durch die Schildläuse sofort bekämpfen, sollten Sie anschließend verhindern, dass er wieder auftritt.
Hier sind die wichtigsten Schritte, die Sie unternehmen können.
Natürliche Methoden gegen Schildläuse
Schildläuse können physisch von den Pflanzen entfernt werden. Sie können auch durch die wiederholte lokale Anwendung von Dampf oder Franzbranntwein abgetötet oder geschwächt werden.
Schildläuse werden auch durch ihre natürlichen Feinde, den Marienkäfer und die Schlupfwespe*, bekämpft. Auch Vögel können bei der Beseitigung vieler Schildläuse helfen. Allerdings ist das natürlich schwer planbar.
Eine alternative Form der biologischen Bekämpfung sind die Nematoden* (Steinernema feltiae). Diese Fadenwürmer zählen zu den Nützlingen und fressen unerwünschte Insekten wie Trauermücken oder Läuse.
Pestizide gegen Schildläusen
Pestizide sollten mit Bedacht eingesetzt werden, da sie auch die nützlichen Insekten in Ihrem Garten schädigen können.
Es gibt aber eine Reihe von organischen Pestiziden, die verwendet werden können. Dazu zählen beispielsweise:
- Pflanzliche Öle*
- Pyrethrum*
- Fettsäuren
- Ätherische Öle
Diese können aufgesprüht werden und sind besonders wirksam, wenn sie im Hoch- bis Spätsommer eingesetzt werden. Zu der Zeit haben die Nymphen der Schildläuse weniger Schutz.
Eine Behandlung mit Schädlingsbekämpfungsmitteln entfernt die Schildläuse jedoch nicht. Ihre Überreste haften weiterhin an der Pflanze. Diese müssen Sie von Hand entfernen.
Die Wirksamkeit der Maßnahmen lässt sich nur daran erkennen, dass sich der Befall nicht vergrößert.
Vorbeugung von Schildlausbefall
Anfällige Pflanzen sollten regelmäßig auf das Vorhandensein von Schildläusen oder auf Anzeichen für einen Befall überprüft werden.
Neue Pflanzen sollten Sie zuerst untersuchen und unter Quarantäne stellen, bevor sie in den Garten, das Gewächshaus oder ins Haus kommen.
So können Sie verhindern, dass eventuell befallene Pflanzen die Schildläuse weitergeben. Im schlimmsten Fall könnten die Schildläuse auch benachbarte, bisher nicht befallene Pflanzen schädigen.
Vorsicht ist eine gute Praxis, um Schädlingsbefall und Pflanzenkrankheiten vorzubeugen.
Fazit: Sind Schildläuse schädlich für Menschen?
Schildläuse sind bemerkenswerte kleine Lebewesen, wenn man bedenkt, wie nützlich sie dem Menschen seit jeher sind.
Doch der letzte Ort, an dem Sie sie vorfinden möchten, sind Ihre wertvollen Pflanzen.
Obwohl sie für den Menschen nicht schädlich sind, sollten Sie auf einen Befall durch diese Insekten achten. So können Sie sicherstellen, dass Ihre Pflanzen gesund bleiben.