Vielleicht fragen Sie sich, Schmierläuse auch für Menschen schädlich sind, oder nur für Pflanzen. Dann wird es Sie freuen zu hören, dass diese kleinen Biester keine große Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen.
In sehr seltenen Fällen können sie allerdings Allergien auslösen. Schmierläuse oder Wollläuse sind aber ein weit verbreiteter Gartenschädling. Für Pflanzen sind sie eine reale Gefahr.
Sie können die Stängel Ihrer wertvollen Pflanzen und Nutzpflanzen anstechen und beschädigen, um deren Saft zu trinken.
Und wenn Sie Landwirt oder Gärtner sind, könnte ein Befall mit Schmierläusen durchaus Ihre Existenzgrundlage gefährden.
Sie sollten lernen, die Anzeichen für einen Befall mit Schmierläusen zu erkennen. Dann können Sie Ihre Zimmer- und Gartenpflanzen recht einfach vor Schaden bewahren.
Wir werden im Folgenden besprechen, was Schmierläuse überhaupt sind und wie sie Pflanzen schädigen. Außerdem schauen wir uns an, was Sie tun können, um Schmierläuse loszuwerden, wenn sie in Ihrem Garten aktiv sind.
Was genau sind Schmierläuse?
Schmierläuse, auch Wollläuse genannt, sind kleine weiße oder blasse Schildläuse mit weichem Körper. Sie tauchen massenhaft auf Pflanzen an feuchten, warmen Orten auf.
Der Name Schmierläuse kann für verschiedene Arten gelten. Darunter fallen auch die Zitrusschmierlaus (Planococcus citri) und die Langschwänzige Schmierlaus (Pseudococcus longispinus). Diese beiden Arten sind sehr weit verbreitet.
Das büschelartige Äußere dieser Insekten sieht pulverig und staubig aus. Es erinnert entfernt an Mehl oder Grieß.
Die weiblichen Schmierläuse sind flügellos. Die männlichen Vertreter haben jedoch Flügel, mit denen sie sich von Pflanze zu Pflanze ausbreiten können.
Da sie Wärme lieben, findet man sie häufig auf Zimmerpflanzen oder in Gewächshäusern.
Sie halten sich in Massen an Blattstielen, verzweigten Stängeln, unter loser Rinde und sogar an Wurzeln auf. Der genaue Ort des Befalls hängt aber von der jeweiligen Art ab.
Schmierläuse trinken den Saft Ihrer Pflanzen
Schmierläuse sind verrückt nach Pflanzensaft. Sie verbringen ihre Zeit damit, sich von den Säften der von ihnen befallenen Pflanzen zu ernähren.
Die Schmierläuse heften sich an die Pflanzen und stechen die Stängel an. Den austretenden Saft saugen sie dann auf.
Schmierläuse bleiben an der Pflanze haften. Sie sondern einen wachsartigen, pulverförmigen Überzug absondern, der sie während der Nahrungsaufnahme.
Schmierläuse schädigen Pflanzen und verursachen Krankheiten
Schmierläuse schädigen Pflanzen, weil ihre äußeren Schutzschichten von den Fresswerkzeugen des Insekts durchdrungen werden.
Dies schädigt die Pflanze auf folgende Weise:
- Schwächung der Pflanze
- Verkümmertes Wachstum
- Verminderte Wuchskraft
- Vergilbte Blätter
- Blattabfall
- Anfälligkeit für Krankheiten
Schmierläuse sind auch Überträger für eine Reihe von Pflanzenkrankheiten. Darunter fällt auch der Rußtau, ein unangenehmer Schimmelpilz.
Dieser wird durch Honigtau, ein zuckerhaltiges Abfallprodukt, gefördert. Honigtau wird von den Schmierläusen bei der Nahrungsaufnahme produziert. Es ist ein Abfallprodukt ihrer Ernährung.
Dieser sich ausbreitende Schimmelpilz verleiht Blättern und Stängeln ein fleckiges, geschwärztes Aussehen.
Welche Pflanzen schädigen die Schmierläuse?
Schmierläuse können bei einer Vielzahl von Pflanzen Probleme verursachen. Sie sind eine Geißel der Gewächshausbesitzer und Gärtner.
Zu den Pflanzen, die von Schmierläusen befallen werden, gehören:
- Kakteen und Sukkulenten
- Veilchen
- Bougainvillaea
- Zitruspflanzen
- Fuchsien
- Weinreben
- Hoya
- Orchideen (insbesondere Phalaenopsis)
- Oleander
- Passionsblume
- Pfirsich
- Tomate
In den Tropen können Schmierläuse erhebliche Schäden an Mango-, Zuckerrohr- und Ananaskulturen verursachen. Ernte- und Einkommensverluste der örtlichen Bauern sind die Folge.
Schmierläuse können beim Menschen eine allergische Reaktion hervorrufen
Alle Insekten sind in der Lage, beim Menschen allergische Reaktionen hervorzurufen. Das gilt auch für Schmierläuse.
Das staubige Pulver und der Honigtau enthalten Glykoproteine und chemische Komplexe. Diese können beim Einatmen oder bei Berührung zu Reizungen führen.
Längerer, meist berufsbedingter Kontakt mit Schmierläusen kann zu folgenden Reaktionen führen:
- Rhinitis (Schnupfen)
- Bindehautentzündung
- Engegefühl in der Brust und Keuchen
- Juckreiz
Erkennen eines Schmierlausbefalls
Das erste, was Sie dazu veranlasst, Ihre Pflanzen zu untersuchen, ist eine Verschlechterung ihres Zustands.
Gut genährte und bewässerte Pflanzen, die ausreichend Licht erhalten, aber nicht gedeihen, leiden meist an irgendeinem Problem. Das Problem könnte in Schmierläusen bestehen.
Untersuchen Sie Ihre Pflanzen auf die folgenden Anzeichen von Schmierläusen:
- Flauschiges, pudriges weißes Wachs zwischen oder unter den Blättern
- Orange bis rosafarbene Schmierlauseier innerhalb der pudrigen Schicht
- Schwarzer rußiger Schimmel
- Wachsartiger weißer Belag auf Pflanzenwurzeln
Wie man Schmierläuse wieder loswird
Die nachhaltige Bekämpfung von Schmierläusen erfolgt in zwei Schritten. Erstens müssen Sie den akuten Befall ausrotten und seine Ausbreitung verhindern. Zweitens müssen Sie den erneuten Befall verhindern.
Aufgrund ihres wachsartigen Überzugs machen es Ihnen die Schmierläuse nicht leicht. Um diese Schädlinge vollständig zu beseitigen, ist eine dauerhafte Lösung notwendig.
Sie können Schmierläuse biologisch oder chemisch bekämpfen. Beide Methoden haben Vorteile und Nachteile.
Je nachdem, ob Sie biologisch vorgehen möchten oder chemische Mittel verwenden, haben Sie verschiedene Möglichkeiten.
Biologische Strategien zur Beseitigung von Schmierläusen
- Wenn ein natürlicher oder biologischer Ansatz bei der Bekämpfung von Schmierläusen für Sie Priorität hat, sollte Ihr erster Schritt darin bestehen, alle stark befallenen Pflanzen zu entfernen, anstatt die Schmierläuse auszurotten.
- Beseitigen Sie abgestorbene Blätter oder Schnittgut, da diese möglicherweise Schmierlauseier enthalten.
- Franzbranntwein* kann lokal auf einen Befall aufgetragen oder als Spray verwendet werden. Er trocknet die Schmierläuse aus und tötet sie ab. Bei der Behandlung empfindlicher Pflanzen ist allerdings Vorsicht geboten.
- Apfelessig und Wasserstoffperoxid können in ähnlicher Weise verwendet werden.
- Auch Dampf ist in der Lage, Schmierläuse auf Ihren Zimmerpflanzen abzutöten. Verwenden Sie dazu einen Handdampfer*, den Sie gezielt auf die befallenen Bereiche einer Pflanze anwenden.
- Ätherische Öle sind eine wirksame Methode zur biologischen Behandlung von Schmierläusen und anderen Gartenschädlingen. Eine Lösung aus Neem-, Limonen- oder Ingweröl ist für die Schmierläuse schädlich und verhindert auch ihre Rückkehr.
- Bei Bodenbefall können Kaffeesatz und Kieselgur* eine wirksame Behandlung darstellen.
- Sie können auch im Handel erhältliche Bio-Sprays* kaufen, die Pflanzenöle und Fettsäuren enthalten.
Biogärtner können sich auch die natürlichen Feinde der Schmierläuse zunutze machen. Das verringert die Anzahl der Schädlinge ebenfalls.
Locken Sie die folgenden Insekten in den Sommermonaten in Ihren Garten oder kaufen Sie welche. Sie werden sich an die Arbeit machen und diesen Schädling bekämpfen:
- Marienkäfer fressen aktiv alle Schmierläuse und ihre Eier, die sie finden.
- Auch Schlupfwespen* sind natürliche Fressfeinde der Schmierläuse.
- Sie können auch Nematoden* verwenden, um Schmierläuse zu bekämpfen.
Bekämpfung von Schmierläusen mit Pestiziden
Im Handel erhältliche Schädlingsbekämpfungsmittel können zur Bekämpfung von Schmierläusen eingesetzt werden. Bei der Anwendung muss jedoch darauf geachtet werden, dass nützliche Insekten nicht durch diese Chemikalien geschädigt werden.
Vor allem für Bienen sind viele dieser Mittel sehr gefährlich.
Halten Sie sich immer an die Gebrauchsanweisung. Überschreiten Sie niemals die Höchstzahl der Pestizidanwendungen.
Vorbeugen ist besser als beseitigen
Die Hauptverbreitung von Schmierläusen erfolgt durch das Einbringen einer befallenen Pflanze in eine Umgebung.
Wenn Sie neue Pflanzen in Ihr Gewächshaus, Ihren Garten oder Ihr Haus bringen, ist es ratsam, die Pflanze zunächst zu untersuchen.
Stellen Sie sie eine Zeit lang unter Quarantäne. So können Sie sie auf Schmierläuse und andere Schädlinge und Krankheiten prüfen. Erst dann sollten Sie sie mit anderen Pflanzen in Kontakt bringen.
Fazit: Sind Schmierläuse schädlich für Menschen oder Pflanzen?
Jetzt wissen Sie, was Schmierläuse sind und wie man sie loswird. Es sollte jetzt ein Leichtes sein, sie ausfindig zu machen und von den befallenen Pflanzen auszurotten.
Wenn Sie in Ihrem Garten für eine biodiverse Umgebung sorgen, indem Sie eine Vielzahl von Insekten und Bestäubern anlocken, sollten Sie diesen Schädling durch Prädation in Schach halten können.
Eine gute Gewächshaushygiene schützt Ihre wertvollen Pflanzen ebenfalls vor diesem häufigen Schädling.